Der Gabelstapler – Allgemeine Informationen
Bei einem Gabelstapler handelt es sich um ein sogenanntes Flurförderzeug, welches mit Rädern ausgestattet ist, sich lenken lässt und dabei von einem Motor angetrieben wird. Stapler gibt es in unterschiedlichen Bauweisen, wie zum Beispiel als Frontstapler bzw. Gegengewichtstapler. Ein wichtiger Bestandteil aller Gabelstapler ist grundsätzlich das sogenannte Hubgerüst, das aus zwei Stahlzinken besteht. Es kann Paletten und andere Lasten ganz einfach unterfahren und somit zu einem anderen Ort befördern. Das Gegenstück zum Hubgerüst stellt der Gabelträger dar, der sich an dessen Ende befindet.
Der Aufbau eines Gabelstaplers im Detail
Das Hubgerüst eines Gabelstaplers ist ein komplexes Bauteil, das jedoch maßgeblich für die Funktion des Flurförderzeugs verantwortlich ist. Es setzt sich aus einem Standmast (Hubrahmen) und mehreren Fahrmasten zusammen. Angetrieben werden die Hubmaste durch sogenannte Hubzylinder, welche die Kraft durch Hydraulik übertragen. Die meisten modernen Stapler sind mit hydrostatischem Antrieb ausgestattet. Hierbei wird die vom Motor erzeugte mechanische Leistung in hydraulische Leistung umgewandelt, was mittels einer Pumpe geschieht. Innerhalb der Hydraulikzylinder nimmt diese Kraft wieder die mechanische Form an und kann so für die Senk- oder Hubbewegung der Gabelzinken sorgen. Der Fahrer kann das Hubgerüst somit sehr exakt justieren, damit die Last passgenau transportiert wird.
Dieses Hubgerüst befindet sich bei Frontstaplern für gewöhnlich am Rahmen und steht dort in direkter Verbindung mit dem Hydraulikzylinder. Er ermöglicht, die Stahlzinken auch in gewisser Weise nach hinten oder nach vorne kippen zu können, wenn der Schwerpunkt der Last nicht in der Mitte liegt. Dadurch wird nicht nur ein sicherer Transport gewährleistet, auch die insgesamte Fahrsicherheit profitiert davon. Damit der Gabelstapler trotz unausgeglichener Lastschwerpunkte ein hohes Gewicht – oft mehrere Tonnen – transportieren kann, ist es wichtig, dass das Gegengewicht ausreichend groß ist. Elektrisch angetriebene Stapler verfügen aus diesem Grund über spezielle Akkumulatoren, welche die Antriebsenergie speichern und somit für die nötige Balance sorgen. Gabelstapler mit Verbrennungsmotoren sind dagegen auf zusätzliche Gewichte angewiesen, welche die Stabilität gewährleisten.
Antrieb und Lenkung beim Gabelstapler
Nicht nur ist der Antrieb eines Gabelstaplers für die Bewegung des Flurförderzeugs verantwortlich, auch für die Hydraulik spielt er eine wichtige Rolle. Gesteuert wird der Antrieb im Normalfall über ein Lenkrad sowie über Pedale, die der Fahrer während der Nutzung bedient. Zahlreiche Stapler verfügen darüber hinaus über einen Fahrtrichtungsschalter, der festlegt, ob vorwärts oder rückwärts gefahren wird. Die Beschleunigung erfolgt dann über das Gaspedal. Eine andere Bauform ist mit zwei Gaspedalen ausgestattet – eines, um nach vorne zu fahren, und eines, um nach hinten zu fahren.
Da Gabelstapler eine Hecklenkung besitzen, profitieren Fahrer von einem kleinen Wendekreis und können das Flurförderzeug auch in engsten Gängen exakt manövrieren. Einige Modelle sind mit vier, andere mit nur drei Rädern ausgestattet. Stapler, die nur über drei Räder verfügen, haben ein lenkbares Einzelrad im hinteren Bereich. Dies sorgt für eine hohe Wendigkeit und gewährleistet darüber hinaus eine verbesserte Standsicherheit des Staplers. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom sogenannten Stabilitätsdreieck, das jeder Gabelstaplerfahrer kennen muss, um Lasten sicher transportieren zu können.
Frontstapler besitzen in den meisten Fällen ein normales Lenkrad, wie man es auch von Autos kennt. Einige Modelle haben zusätzlich einen Lenkknauf, um den Stapler auch einhändig bedienen zu können. Viele moderne Gabelstapler sind allerdings auch mit einer Art Joystick ausgestattet, wie es vor allem bei Schmalgang- und Schubmaststaplern der Fall ist. So kann der Fahrer mit einer Hand den Joystick und mit der anderen Hand weitere Tasten bedienen, um die Last anzuheben oder abzusetzen. Bei Gabelstaplern wird die Lenkung meist hydraulisch unterstützt, so dass auch große Lenkbewegungen möglich sind, ohne dass der Fahrer hierfür viel Eigenkraft aufwenden muss.
Reifen und Federung des Staplers
Für eine bestmögliche Standsicherheit sind die meisten Gabelstapler nicht mit einer Achsfederung ausgestattet. Dies gilt allerdings nicht für Stapler mit Dieselantrieb, da diese sich auch im Gelände nutzen lassen. Gabelstapler mit vier Rädern lassen sich aber nur mit einem sogenannten Schwindungsdämpfer an der Hinterachse versehen, welche für das Kurvenfahren sehr von Vorteil sind. Eine ausreichende Federung übernehmen darüber hinaus Reifen aus Superelastik- oder Vollgummi sowie auch ein gefederter Sitz für den Fahrer. Er lässt sich auf das Gewicht des Fahrers regulieren, was essenziell für eine maximale Arbeitssicherheit ist.
Sicherheit bei der Bedienung eines Gabelstaplers
Alle in Deutschland verwendeten Gabelstapler müssen den Richtlinien der EU-Maschinenverordnung entsprechen. Ausschlaggebend hierfür ist beispielsweise das CE-Zeichen auf dem Schild, das irgendwo am Stapler befestigt ist. In der EU-Verordnung ist außerdem festgeschrieben, dass jedem Gabelstapler eine Bedienungsanleitung auf Deutsch beiliegen muss. In der Anleitung stehen sowohl technische Informationen als auch Angaben zur Maximallast, zur Bedienung und zur Hubhöhe. Es liegt im eigenen Interesse eines jeden Staplerfahrers oder Unternehmers, sich zunächst mit einem Stapler vertraut zu machen, ehe dieser genutzt wird. Im Rahmen der Beauftragung eines Fahrers muss stets gewährleistet sein, dass dieser absolut sicher mit dem Gabelstapler umgehen kann und diesen alleine steuern, bedienen und ggf. auch warten kann. Bei elektrischen Gabelstaplern ist dies beispielsweise das Aufladen der Batterie an einer Ladestation. Bei Staplern mit Verbrennungsmotoren muss dagegen immer wieder Diesel oder Benzin nachgefüllt werden.