Gabelstapler in der Automobilindustrie: Vielfalt für Effizienz
Noch über Jahrzehnte werden Stapler bzw. Flurförderzeuge ihre wichtige Rolle in der Automobilindustrie spielen. Besonders hohe Bedeutung genießen sie bei Zulieferern.
Das Automobil verändert die Welt weiterhin dramatisch. Seine Industrie zählt global zu den wichtigsten und produktivsten Wirtschaftszweigen. Mit enormer Effizienz versorgt die Branche den Weltmarkt mit vielfältigen Modellen. Ohne Gabelstapler wäre diese beachtliche Leistung nicht machbar.
Automobile Supply Chain basiert auf Staplern
Die erhebliche Produktivität der Branche entspringt der sehr arbeitsteiligen Supply Chain. OEM (Original Equipment Manufacturer) sowie Hersteller errichten Großwerke zur schnellen Montage diverser Komponenten und Modelle. Dazu vermeiden sie allerdings weitgehend Lagerkapazität auf eigenem Gelände. Stattdessen kooperieren sie besonders eng mit Lieferanten (first tier):
Lieferanten versorgen Hersteller mit Subsystemen und Modulen, etwa Getrieben und Motoren. Diese Güter erreichen die Produzenten vollständig montiert, wozu Gabelstapler wesentlich beitragen. Dazu finden sich First-Tier-Lieferanten sehr nahe bei den Produktionsstätten. Dorthin liefern sie die nötigen Güter just-in-sequence. Second-Tier-Suppliers wiederum versorgen First-Tier-Lieferanten mit selbst produzierten Komponenten (Instrumetentafeln, Bedienelementen usw.). Second-Tier-Lieferanten lassen sich wiederum von niedrigeren Tiers versorgen. Auch hierzu benötigt die Branche effiziente Stapler.
Derart vernetzte Produktion braucht elektronischen Austausch von Daten (electronic data interchange – EDI) – mit verbindlichen Datenprotokollen für alle Partner. Weiterhin dient eine hoch spezialisierte logistische Infrastruktur der Fahrzeugproduktion. Stapler bilden einen entscheidenden Teil dieses Rückgrats. Insgesamt diktieren OEMs mit ihrer Produktionsplanung die Sequenz der eintreffenden Module. First-Tier-Lieferanten liefern diese Güter punktgenau in Raum und Zeit: just-in-time zur richtigen Montagestraße. Im Hintergrund ermöglichen Stapler dazu kontinuierliche Warenströme. So entstehen heute Kleinwagen in etwa vier Stunden – vollständig montiert aus vorgefertigten Komponenten von Suppliers.
Produktionslogistik: Stapler und Ladungsträger
Der kontinuierlichen Fahrzeugproduktion dienen zahllose Stapler bei Lieferanten: Fertigen, Lagern und Senden der georderten Komponenten erzwingt Flurförderzeuge (FFZ). Im Versand etwa wirken Hubwagen und Frontstapler zum Umschlagen von Palettengütern. Diese verpackten Waren warten darauf in spezialisierten Ladungsträgern der Automobilindustrie.
Jene Ladungsträger mit internationaler Normung bereichern den Trägerpool von OEM und Suppliers, so wie etwa Europaletten. Die Normung erlaubt eine besonders schlanke Lieferkette ohne unnötiges Umsetzen zwischen Trägerformaten. Normkonforme Stapler stärken diese hohe Logistikeffizienz. Ladungsträger befüllt der jeweilige Teilehersteller und gibt sie Lieferanten (Tier 1). Deren Logistikzentralen beim OEM nutzen Staplertechnologie für ihre Hochregale. Mit meist nur wenigen Stunden Vorlauf rufen OEM nötige Güter via EDI ab. Effiziente Stapleroperationen garantieren dazu die Güterlieferung in fixierten Zeitfenstern. Automatisierung bei OEM beeinflusst auch langfristig wohl kaum die hohe Bedeutung von Gabelstaplern für Lieferanten und Logistikdienste: Automatisierungen bleiben im Lager teuer und gewinnen weniger Flexibilität als bei OEM.
Lagerlogistik: Staplertypen und Kommissionieren
Im Hochregallager dienen häufig Schubmaststapler dem Bestücken und Entnehmen der üblichen Ganzpaletten. Am Regalfach hingegen eignen sich Schmalgangstapler (man up). Allgemein sind Man-up-Stapler (man-up stacker) Regalbediengeräte mit vertikal mobiler Fahrerkabine: Der Fahrer (man) bewegt sich beim Hub stets mit der Last (up). Dieser Staplertyp dient dem Ein- wie Auslagern von Lagereinheiten – zugleich begünstigt er Kommissionieren gemäß dem Prinzip „Mann zur Ware“. Entsprechende Gabelstapler mit Terminals und Scannern erlauben Fahrern ihr Empfangen und Bestätigen von Aufträgen. Für Kommissionieraufträge entnehmen Fahrer nur komplette Groß- bzw. Kleinladungsträger (GLT, KLT) den Fächern. Diese Träger lassen sich dann zu Packstücken für den Versand komponieren. Auf Flurniveau nehmen Hubwagen und Frontstapler die entsprechenden Komplettpaletten auf: Diese Geräte eignen sich bestens zum direkten Verladen für den Versand.
Lagerlogistik: Staplerantrieb
Lagerlogistik erlaubt ausschließlich elektrische Antriebe für Stapler. Versand und Umschlag kennen auch Druckgasantriebe, weil diese Kraftquellen längeren Einsatz bieten. Zusätzlich existieren Stapler mit Wechsel- oder Schnellladebatterien. Doch sogar Schnellladung provoziert bisweilen zu lange Standzeiten relativ zur hohen Frequenz der Lieferaufträge. Diese Auftragsdichte erzwingt letztlich den Einsatz von Treibgasstaplern: Sie bleiben länger kontinuierlich einsatzfähig – speziell bei weiteren Wegen und häufigerem Beschleunigen und Bremsen sowie Heben. Auch Lithium-Ionen-Akkus genügen dem Handling enger OEM-Zeitfenster noch nicht. Zwar laden sie rasant in Mittagspausen, bieten jedoch keine hinreichende Kapazität. Komplette Logistik per Stapler für OEM bzw. Tier-1-Supplier erzwingt also bisher noch Gasantrieb.
Staplerinnovation: Kapazität, Intelligenz, Ergonomie
Zu bedienende Volumen und Massen erfordern beträchtliche Kapazität der Flurförderung im Bereich mehrerer Tonnen bzw. Kubikmeter. Stapler nehmen entsprechende Stücke sicher und rasch auf, verbringen sie zügig und platzieren sie ebenso effizient. Dazu dienen zum Beispiel Gegengewichtsstapler mit weit über drei Tonnen Kapazität.
Fahrassistenzsysteme im Frontstapler regeln Fahrtempo in Kurven: Je enger der Radius, desto niedriger das Tempo. Auftretende Querbeschleunigungen der Last führen dann nicht zum Kippen. Derartige Fahrzeugintelligenz erlaubt hohe Einsatzeffizienz des Geräts bei hoher Sicherheit. Moderne Gabelstapler integrieren nahezu alle Bedienelemente im Lenkrad. Ohne Umgreifen gelingen Gabelbetrieb und Fahrtrichtungsänderung rascher. So erhöhen sich Ergonomie und Sicherheit deutlich: Der Fahrerfokus bleibt auf der Last, während der Durchsatz steigt. Nur so bleiben Automobilzulieferer kompetitiv – dank pünktlicher, unbeschädigter und ausreichender Ware.
Fazit: sicherer Verbleib von Staplern in der Automobilindustrie
Stapler bleiben auch künftig wesentliche Teile der automobilen Supply Chain: Wesentliche Staplervorteile sind Tempo, Flexibilität und Sicherheit der Stückbewegung in drei Dimensionen. Fortschreitende Innovation entlastet Fahrer und erhöht Sicherheit und Effizienz des Staplerbetriebs. Langfristig zeichnen sich führerlose Staplersysteme im Kontext von Industrie 4.0 ab.