Stapler in der Möbelindustrie

 

Der Einsatz von Staplern in der Möbelindustrie

Deutsche Möbelhersteller sind für hohe Qualität und maßgefertigte Einzelstücke bekannt. Anders als in vielen anderen Ländern fußt die Möbelindustrie hierzulande auf mittelständischen Unternehmen sowie kleinen Manufakturen. Den breiten Massenmarkt dominieren allerdings auch in Deutschland global agierende Ketten, die Möbel zum selber zusammenbauen und zu erstaunlich günstigen Preisen anbieten. Der Erfolg der deutschen Möbelindustrie hängt deshalb, wie in vielen anderen Branchen, zu einem Gutteil vom Export ab. Die Überschwemmung des Markts mit günstigen Möbeln von der Stange sorgt einerseits für einen extremen Kostendruck, andererseits entwickelt sich als Gegentrend – unter denen, die es sich leisten können – die Hinwendung zu qualitätvollen oder sogar handgearbeiteten, individuellen Möbelstücken. In dieser Nische sind deutsche Möbelproduzenten überwiegend zu finden. Was sich hier jedoch als dauerhafter Trend erweist, findet zwangsläufig Eingang in die Massenproduktion und schon kann man nur noch mit riesigen Stückzahlen und nicht zuletzt auf Kosten von Qualität und Nachhaltigkeit im Preiskampf bestehen. Dies zwingt kleinere Hersteller zu ständiger Innovation.

Einen weltweit exzellenten Ruf genießen seit jeher Einbauküchen aus Deutschland. Mit der berühmten Frankfurter Küche von Ernst May aus dem Jahre 1926 stammt der Prototyp der heutigen Einbauküchen aus Deutschland. Dieser wurde in der Folge maßgeblich in Schweden zur so genannten Schwedenküche weiterentwickelt und standardisiert, von wo aus der deutschen Möbelindustrie bis heute starke Konkurrenz erwächst. Trotz ihres hohen Anpassungsgrads an die vorhandene Räumlichkeit (schließlich wird die Einbauküche dem Wortsinn nach in den Raum eingebaut) können Einbauküchen dank eines flexiblen Baukastensystems und internationaler Standards im industriellen Maßstab produziert werden. Auch die deutsche Möbelindustrie ist breit aufgestellt und produziert längst nicht nur hochwertige Einzelstücke. Diverse Artikel werden selbstverständlich auch in hohen Stückzahlen hergestellt und so deckt das Sortiment alle Preissegmente ab.

Tradition und Moderne

Unternehmen in der Möbelindustrie verfügen in der Regel über ein breites Netz an Zulieferern und Dienstleistern, denn kaum eine Branche ist bezüglich der eingesetzten Materialien so vielgestaltig. Holz, Metall, Glas, Kunststoff sowie Textilien aller Art kommen in und an Möbeln zum Einsatz. Dies macht eine komplexe und umfangreiche Lagerlogistik notwendig. Gabelstapler und verschiedene Flurförderzeuge spielen im Arbeitsalltag der Möbelindustrie daher eine wichtige Rolle. Während im Wareneingang die verschiedenen Materialien und Arbeitsmittel eintreffen und verladen werden müssen, sind im Warenausgang die fertigen Möbelstücke in der Regel ungleich schwieriger zu handhaben. Es sei denn, es werden nach dem Vorbild großer Möbelketten Bausätze produziert, die nicht zuletzt speziell danach entworfen sind, zerlegt in ein kompaktes Paket zu passen, in dem möglichst wenig Luft übrigbleibt. Denn Freiraum im Paket lässt Lager- und Transportkapazitäten ungenutzt und muss mit Verpackungsmaterial gefüllt werden, das schließlich auch Geld kostet. Bausätze in rechteckigen Paketen passen perfekt auf Europaletten und so können die Logistikprozesse beinahe ablaufen, wie in jeder anderen Branche auch. Die extrem günstigen Preise großer Möbelketten erklären sich nicht allein aus den hohen Fertigungszahlen, sondern auch aus der gezielten Minimierung von Lagerungs- und Transportkosten. Im modernen Möbelhaus wird der Kunde bekanntlich sogar selbst durchs Lager geschickt, um sich seinen Bausatz direkt von der Palette auf den Einkaufswagen zu legen.

 

Gabelstapler werden besonders an Schnittstellen zwischen Lager und Produktion eingesetzt. Sie sind dabei möglichst rund um die Uhr im Einsatz und müssen die entsprechenden Fertigungsstellen immer wieder mit neuem Rohmaterial zur Produktion versorgen. Trotz der fortschreitenden Globalisierung des Marktes setzt die deutsche Möbelindustrie auf die Verwendung von vielen klassischen Materialien. Holz spielt hierbei eine wichtige Rolle in der Herstellung der meisten Möbel. Daher existiert auch eine enge Verzahnung zwischen der Möbelindustrie und der Holzindustrie in Deutschland. Hierbei werden in den meisten Fällen hochwertige Hölzer zur Herstellung von neuen Möbeln verwendet. Kiefer, Birke und Eiche sind beispielsweise für die Möbelherstellung beliebte heimische Hölzer.

 

Wachsender Kostendruck und die Folgen

Nicht nur die deutsche Möbelindustrie sieht sich dem zunehmenden Kostendruck ausgesetzt. Insbesondere das untere und mittlere Preissegment entwickeln sich in eine Richtung, die vergessen lässt, dass Möbel vor nicht allzu langer Zeit einmal langfristige Investitionen und sogar begehrte Familienerbstücke waren. Stattdessen geraten Möbel zunehmend zu modischen Accessoires mit optionalen, für das Wohnen nützlichen Funktionen, wie etwa die Bereitstellung von Stauraum oder einer Sitzgelegenheit. Das Ideal ist der Gelegenheitskauf, ausgelöst durch eine frische Einrichtungsidee. Dem Absatz weiter förderlich ist dabei der Umstand, dass Mode vergänglich ist und somit stets neue Ideen und neue Möbel nachgefragt werden. Hochwertige und teure Möbel stehen dieser Entwicklung im Weg. Was macht es aus, wenn das Regal nur drei Jahre hält, wenn ich spätestens dann eh ein Neues haben will? Letztlich hat die damit verbundene Erhöhung des Warenumschlags einen größeren logistischen Aufwand zur Folge. Dadurch wächst die Bedeutung, die Gabelstapler in der Möbelindustrie haben.

 

Weil Lagerkosten hier eine große Rolle spielen, müssen Gabelstapler in der Möbelindustrie kosteneffizient eingesetzt werden. Eine genaue Planung der anfallenden Arbeitsabläufe ist hierbei bereits im Voraus detailliert durchzuführen. Stapler werden in den meisten Fällen für den Transport von Rohmaterialien im innerbetrieblichen Werksverkehr eingesetzt. Die Stapler müssen dabei ein Gewicht von mehreren Tonnen verladen können. Da dieser Ablauf während des gesamten Arbeitstags stattfindet, ist stets auf einen einwandfreien Zustand der Maschinen zu achten. Dies ist ebenfalls zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit ein wichtiger Punkt. Ausgebildete Staplerfahrer müssen ihr Handwerk aufgrund der hohen Anforderungen absolut sicher beherrschen. Paletten und Frachtstücke werden nicht nur bodennah eingelagert, sondern in entsprechenden Hochregal- bzw. Palettenregallagern in bis zu 5 Metern Höhe gelagert. 

Unterstützung durch Flurförderzeuge

Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein immer wichtigerer Punkt, um die Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Angestellten zu fördern. Die schweren Produkte und Bauteile in der Möbelindustrie können häufig mit reiner Muskelkraft nur unter großen Anstrengungen bewegt werden, was einem Lagerarbeiter nicht fortwährend zugemutet werden kann. Gabelstapler und weitere Flurförderzeuge sorgen für die notwendige technische Unterstützung in vielen Arbeitsbereichen. Neben den motorisierten Staplern kommen hier verschiedene Arten manueller Hubwagen zum Einsatz, die den Vorteil haben, von jedem Lagerarbeiter und nicht nur von ausgebildeten Staplerfahrern bedient werden zu können.